Künstler-Interview mit Gaby Röher

Kunst Mit Sumpfkalk Von Gaby Röher

Spannende abstrakte Werke mit Mamormehl und Sumpfkalk

Wir trafen die Künstlerin Gaby Röher zum Interview, als sie ihre Bilder in unserem Künstlerfachmarkt in Eitorf ausstellte.

Gerstaecker: Frau Röher, bitte stellen Sie sich selbst unseren Lesern kurz vor.

G. Röher: Mein Name ist Gaby Röher. Aktuell bin ich voll berufstätig und habe mich der Kunst eigentlich erst vor drei Jahren gewidmet. Als Schülerin habe ich sehr gerne gemalt, später diese Leidenschaft jedoch leider lange aus den Augen verloren.

Gerstaecker: Sie stellen Ihre Bilder hier bei uns im Künstlerfachmarkt Eitorf aus. Wie kam es dazu?

G. Röher: Auslöser waren die netten Damen aus Ihrem Markt, die mich immer gut beraten und mir den Weg zur Kunst wieder neu aufgezeigt haben. Die große Vielfalt der hier angebotenen Materialien und ihre unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten, brachten mich dazu, diese spezielle Form der Kunst einfach einmal auszuprobieren. Mit der großen darauf folgenden positiven Resonanz, hatte ich zunächst überhaupt nicht gerechnet. Eine Tages kam ich her, um eins meiner Bilder Rahmen zu lassen. Die Kollegin war sofort begeistert, diese spannende Technik sei eine Ausstellung wert. So nahmen die Dinge ihren Lauf…

Gerstaecker: Sie sagten, auf die Schulzeit folgte eine längere kunstfreie Zeit. Wie entdeckten Sie Ihre Begeisterung für die Malerei wieder?

G. Röher: Als Schülerin war ich damals in der Arbeitsgemeinschaft Kunst, verfolgte die Malerei jedoch später leider nicht weiter. Dann fehlte einfach die Zeit dazu – auch durch den Beruf, natürlich. Bei einem Urlaub auf Sylt vor ungefähr drei Jahren, in dem ich viele Künstler traf, kam mir die Idee, wieder anzufangen. Zu diesem Zeitpunkt war mir diese Materialvielfalt allerdings noch überhaupt nicht bekannt.

Gerstaecker: Die Arbeiten mit Marmormehl und Sumpfkalk sind sehr speziell, wie kamen Sie dazu, diese Techniken anzuwenden?

G. Röher: Zunächst habe ich mich hier bei Ihnen im Markt mit Farben eingedeckt und ganz klassisch in Acryl gemalt. Nach und nach recherchierte ich im Internet, was man alles so machen kann und entdeckte die spannenden Techniken mit Marmormehl für mich. Nachdem ich erst einmal selbstständig mit Hilfe von Fachliteratur und Internet etwas ausgetestet und schon einige erste Arbeiten fertiggestellt hatte, besuchte ich einen speziellen Workshop und dann wurde das schnell ein Selbstläufer: Ich schloss mich bei Facebook diversen Gruppen zur abstrakten Malerei an und erhielt dort für meine Bilder zu meiner eigenen Überraschung ein enorm positiven Feedback. Das ermutigte mich zum Weitermachen.

Gerstaecker: Sie sind berufstätig – wie lassen sich Kunst und Beruf vereinbaren?

G. Röher: Das gelingt mir ganz gut, da ich meist in den Abendstunden und am Wochenende male. Es ist aber schon so, dass ich nicht mehr loslasse, was mich etwas so sehr begeistert, wie jetzt die Malerei.

Gerstaecker: Haben Sie schon Kunstwerke verkauft?

G. Röher: Nein, noch nicht. Dieser Weg war ja auch ursprünglich gar nicht vorgesehen. Auch diese Ausstellung kam überraschend. Ich hätte nicht gedacht, dass es sich derart entwickeln würde. Es wurde durch die positive Resonanz einfach zum Selbstläufer. Jetzt gehe ich gerade die ersten Schritte in diese Richtung. Als nächstes wird es auf Grund der hohen Nachfrage in Kürze eine eigene Homepage geben.

Gerstaecker: Lassen Sie uns nun Ihren Werken selbst etwas Aufmerksamkeit schenken: Wie sind ihre Bilder aufgebaut – gibt es eine spezielle Herangehensweise?

G. Röher: Das ist ein ganz eigener Prozess. Ich gehe zwar mit einer Grundidee an ein Bild heran aber dann fließt es von ganz allein. Ich beginne mit Marmormehl, trage es auf die Leinwand auf und überlasse es dem Zufall, was daraus entsteht. Gerade die Rissbildung hängt sehr von der Raumtemperatur ab. Wenn ich im Sommer etwas in die Sonne lege, reißt es ganz anders auf, als in einem kühlen Raum. Was dann daraus resultiert, nehme ich und setze es farblich um.

Gerstaecker: Woher nehmen Sie Ihre Inspiration?

G. Röher: Ich laufe jeden Tag durch die Natur - durch den Wald - und häufig habe ich dabei die besten Ideen.

Gerstaecker: Inwieweit verarbeiten Sie persönliches in Ihren Bildern?

G. Röher: Grundsätzlich finde ich mich in den Bildern wieder, primär in den Farben. Die Auswahl der Farben ist immer von der eigenen Stimmung abhängig. Wenn ich z.B. an einem strahlenden Sommertag ein tolles, kräftiges Gelb im Regal stehen sehe, sprudeln die Ideen. Wenn die Sonne scheint, bin ich gut drauf und dann kommt das Gelb raus. So läuft das. 

Gerstaecker: Wagen wir noch einen abschließenden Blick in die Zukunft. Welches sind Ihre Herzensanliegen für die weitere Entwicklung Ihrer Kunst?

G. Röher: Ich wünsche mir, meine Bilder weiterhin auszustellen. Nicht überall, an jeder Ecke, sondern unter Gleichgesinnten, vielleicht in gemeinsamen Ausstellungen mit anderen Künstlern, um diese faszinierende Welt noch ein bisschen näher kennen zu lernen. Solange ich Berufstätig bin, ist das für mich der beste Weg. Der Grundstein ist mit dieser ersten Ausstellung ja jetzt gelegt. Ich freue mich auf alles, was noch folgen wird.

Vielen Dank für das Interview!

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