Malen auf Holz – Kunstwerke nach uralter Tradition

Vom Altertum über das Mittelalter zur Neuzeit – Das Malen auf Holz

Kunstwerke, an deren Schaffung die Natur selbst teilnimmt: Die Holzmalerei!


Malen Auf Holz Ratgeber

Bereits vor vielen Jahrhunderten nutzten die alten Ägypter Holz als Bildträger für fantastische Mumienporträts, Ikonenmalerei, Altartafeln und vieles mehr.

Auch im Mittelalter war Rohstoff Holz nicht wegzudenken. So entwickelte sich die sogenannte Tafelmalerei, also das Malen auf der eigenständigen Holztafel als Maluntergrund, neu. Hierfür wurden vorzugsweise heimische Laub- und Nadelhölzer eingesetzt.

Im Laufe der Jahre kamen viele weitere Holzarten dazu, wie beispielsweise Sperrholz, Tischlerplatten, Span- und Holzfaserplatten.

Heutzutage ist das Malen auf Holz immer noch relevant und ein einzigartiges und traditionsreiches Erlebnis.

Entdecken auch Sie diese ausdrucksstarke Methode und kreieren Sie ausdrucksstarke Kunstwerke auf beständigem Holz.

Malen auf Holz - Die Grundlagen

Welches Material benötige ich?

Das Malen auf Holz bietet unzählige Möglichkeiten für Ihre hochwertigen Kreationen. Heutzutage können wir uns sowohl uralter, traditioneller Techniken als auch moderner Methoden bedienen, um fantastische Holzobjekte zu erschaffen.

Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

Schaffen Sie die beste Grundlage für Ihr einzigartiges Projekt: Wir führen Sie durch alle nötigen Schritte - von der Wahl der besten Materialien bis zu den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten.

Zuallererst ist es wichtig, die richtigen Materialien für Ihr Projekt zu erwerben:

Sie besitzen bereits alle Materialien und wollen sofort loslegen? Weiter unten finden Sie praktische Anwendungstipps.

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Die Wahl des richtigen Holz-Untergrundes

Viele der am schönsten erhaltenen Ölbilder vergangener Jahrhunderte wurden auf Holz gemalt. Holz als Malgrund ist fest und steif. Diese Stabilität beugt Rissbildungen vor und erhöht so die Lebensdauer eines Kunstwerks. Zudem werden die Farben beim Altern und Trocknen auf Holz weniger spröde. Daher empfinden viele Künstler den Werkstoff Holz sogar als den besten Maluntergrund für hochwertige Gemälde.

Bei der Auswahl des richtigen Holzuntergrundes unterscheidet man zwischen zwei Härtegraden, welche auf der durchschnittlichen Rohdichte (Darrdichte) basieren.

Hartholz (mit einer Darrdichte über 550 kg/m3), wie z.B.:

  • Eiche
  • Zeder
  • Birke
  • Nussbaum
  • Mahagoni

Weichholz (mit einer Darrdichte unter 550 kg/m3), wie z.B.:

  • Fichte
  • Erle
  • Kiefer
  • Lärche
  • Weide


Holzfaserplatten aus Hartholz, MDF-Platten, sowie Sperrholz und Spanplatten von hochwertiger Qualität sind für das Bemalen geeignet. Aus Mahagoni, Birke und Pappel wird beispielsweise extrem glattes Sperrholz hergestellt.

Weiche Hölzer sind hingegen nicht zum Bemalen geeignet. Diese neigen zur Rissbildung und enthalten überschüssiges Harz.

Gerstaeckertintoretto Holzmaltafel


Ideal eignen sich die hochwertigen Tintoretto Holzmaltafeln aus sorgfältig ausgewähltem Schichtholz für die Bearbeitung. So sparen Sie sich bereits das Schmirgeln und Entfernen des Holzstaubes und können sofort loslegen.

Die fein geschliffene, astfreie Oberfläche erlaubt das naturbelassene Malen mit Acryl- Öl- und Alkydfarben. Ebenfalls empfehlenswert ist eine 1 bis 3-fache Grundierung z.B. mit Capacryl-Haftprimer oder Gesso für fantastische Ergebnisse und kräftige, helle Farben.

Da größere Arbeiten viel wiegen können, ist es wichtig, einen Rahmen oder eine Verstrebung anzubringen. So verbiegt sich das Material nicht mit der Zeit.

Hochwertige Produkte, wie die Gesso Board Platten, werden aus diesem Grund bereits ab einer Schenkellänge von 80 cm zusätzlich durch einen Mittelsteg stabilisiert. So wird die ohnehin hohe Planstabilität nochmals verstärkt und die Verzugsfreiheit garantiert. Weiterhin sind die Gesso Board Platten bereits vorgrundiert, damit Sie direkt auf einem besonders ebenen Untergrund loslegen können.


Geeignete Holzuntergründe lassen sich in vielfältigen Formen und Variationen finden. Für dreidimensionale Kunstwerke eignen sich beispielsweise Kunstwürfel hervorragend. Individuell gestaltet, verändert sich bei Betrachtung aus unterschiedlichen Perspektiven immer wieder das wahrgenommene Bild Ihrer Kreation. Dies ermöglicht Ihnen äußerst vielfältige Möglichkeiten.

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Mit welchen Farben lässt sich das Holz bemalen?

Eine Vielfalt von Farben und Lacken eignet sich zum Malen auf Holz, sowohl mit Lösemittel als auch ohne:

  • Ölfarben und –pastelle
  • Öl-Alkydfarben
  • Acrylfarben
  • Aquarellfarben


Die glatte Oberfläche, vor allem bei Untergründen aus Birke, Pappel und Mahagoni, lässt die Farbe geradezu gleiten und wird in dieser Hinsicht nur noch von der MDF-Platte (Mitteldichte-Faserplatte) übertroffen. Das Auftragen und Bewegen ist hierbei besonders leicht.

Typisch für einen Holzuntergrund ist neben der glatten Seite meist auch eine grobe Seite. Sie können beide Seiten zum Bemalen nutzen, ganz Ihren persönlichen Präferenzen entsprechend.

Holz ist im Gegensatz zur Leinwand steif. Dies verhindert beim Trocknen und Altern Rissbildungen in der Farbe. Dies ist gerade bei Ölgemälden von Vorteil ist.


Neben Ölfarben, Ölpastellen und Alkydfarben eignet sich auch Acrylfarbe aufgrund seiner anpassungsfähigen Natur hervorragend für den Einsatz auf Holzmalgründen.

Aquarellfarben können ebenfalls auf Holz aufgetragen werden, sollten aber zusätzlich mit einem Firnis geschützt werden, damit die Farbe mit der Zeit nicht verblasst oder vergilbt.


Malen auf Holz - Die Anwendung

Welche der vielfältigen Möglichkeiten ist die Richtige für mich?

Holz ist ein vielseitiger Werkstoff. Einige Künstler präferieren beispielsweise mehrere Schichten Grundierung für eine besonders glatte Oberfläche. Andere Künstler hingegen schmirgeln nicht zwischen den verschiedenen Schichten, um eine möglichst raue Oberfläche zu erzeugen.

Grundsätzlich gilt: Vieles richtet sich nach Ihrer persönlichen Präferenz.

Wenn Sie alle nötigen Materialien, Holzuntergrund und Farben erworben haben, entscheiden Sie sich als Nächstes für eine der vielfältigen Anwendungsmethoden für das Malen auf Holz.

  • Farbengrund – ideal für die Öl-Lasur
  • Grundierung - für besonders glatte und ebene Oberflächen
  • Aufziehen einer Leinwand
  • Aufkleben von Papier


Farbengrund

Überlegen Sie sich als ersten Schritt, wie stark die Maserung der Holzoberfläche sichtbar bleiben soll. Darauf basierend entscheiden Sie, ob Sie die Oberfläche mit deckenden Farben versehen oder mit verdünnten Farbschichten lasieren wollen.

Je stärker Sie nasse Farben verdünnen, desto stärker tritt die Struktur des Holzuntergrundes hervor. Lacke und Dispersionsfarben lassen sich dafür ideal mit passenden Lösemitteln verdünnen.

Bereits mit einer dünnen Schicht Öl-Alkydfarbe stellen Sie einen beständigen Farbengrund für Ihre Öl- und Acrylmalerei her. Sie versiegelt den Holzgrund, schützt ihn vor dem Eindringen von Feuchtigkeit und erleichtert den Farbauftrag erheblich. Besonders geeignet für die Öllasur.


Die Grundierung

Sie möchten das Holz großflächig anmahlen? Dann empfehlen wir, zuerst eine glatte und helle Grundierung anzulegen.

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Bereits die alten Künstlermeister behandelten die Maloberfläche behutsam vor, trugen Grundierungsschichten auf und verliehen ihren historischen Werken damit Beständigkeit.

Ein universelles Schlüsselprodukt dafür ist Gesso. Gesso ermöglicht es Ihnen, auf fast allen Untergründen zu malen, ohne das Gewebe zu schädigen. Des Weiteren wirken die Farben durch die Grundierung noch kräftiger und heller.

Auch ein Firnisauftrag ist als schützender Überzug und optisches Highlight zu empfehlen, um die Beständigkeit Ihrer Kunstwerke zu garantieren. Eine Grundierung auf der Rückseite schützt die Platte zusätzlich vor Luftfeuchtigkeit.

Je nach persönlicher Vorliebe können auch bis zu drei Schichten Gesso aufgetragen werden. Damit erhalten Sie eine besonders glatte Oberfläche. Hierfür empfehlen wir Ihnen eine leichte Abschleifung zwischen den einzelnen Schichten.

Bei diversen Holzplatten wie dem Gesso Board ist die Grundierung bereits aufgetragen.

Aufziehen einer Leinwand

  • Grundieren Sie zunächst das Rohgewebe mit Gesso.
  • Schneiden Sie dann ein Stück Leinwand oder Maltuch mit ca. 3 cm Überstand zurecht.
  • Bestreichen Sie den Holzgrund mit unverdünntem Ponal und legen Sie die Leinwand darüber.
  • Walzen Sie nun mit einer Andruckrolle mit starkem Druck darüber, bis der Leim an den Seiten herausquillt.
  • Lassen Sie die Leinwand mindestens 24 Stunden gut antrocknen. Danach können Sie die Seiten umleinen. Schon ist Ihre Leinwand aufgezogen.

Unser Tipp für eine besonders einfache und praktische Anwendung: Nutzen Sie ein selbstklebendes Maltuch.

Aufkleben von Papier

Sie können auf die Holz-Oberfläche auch Papier aufkleben.

  • Bestreichen Sie dafür die Holzoberfläche mit unverdünntem Ponal.
  • Legen Sie das Papier auf und walzen Sie mit einer Andruckrolle über das Papier.
  • Danach können Sie direkt auf dem Papier malen.


Überblick: Nützliche Tipps und Anregungen zum Malen auf Holz

Nun sind Sie bestens vorbereitet, um Ihr Kunstwerk nach Herzenslust zu gestalten. Die Vielfältigkeit des Werkstoffes bietet Ihnen schier unbegrenzte Anwendungsmöglichkeiten. Ein paar Anregungen, Tipps und Ideen haben wir hier noch einmal übersichtlich für Sie zusammengefasst:


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1) Kreidegründe unterschiedlicher Konsistenz.

Ein Kreidegrund ist eine leuchtende und saugende Grundierung und besteht heute zumeist auf Acrylbasis. Verwenden Sie Kreidegrund für Ölmalereien, Acrylbilder oder die Vergoldung.


2) Lebendige, intensive Farbwirkung: Lasur in mehreren Schichten.

Eine Lasur schützt Ihr Kunstwerk insbesondere vor Feuchtigkeit und Sonnenstrahlung. Gleichzeitig intensiviert sie die Leuchtkraft der Farben. Wir empfehlen für das Auftragen einer Lasur einen speziellen Lasurpinsel.


3) Blattmetall und farbliche Lüster auf Kreidegrund.

Veredeln Sie Ihr Kunstwerk mit Lüster oder Blattmetall. Blattgold kann heutzutage fertig erworben und direkt auf das Objekt aufgelegt werden. Lüster tragen Sie am besten mit feinhaarigen Pinseln aus Kasaner oder Fehhaar auf. Streichen Sie den Lüster nicht völlig glatt, sondern lassen Sie ihn bestenfalls „verlaufen“.


4) Das Holz mit verdünntem Naturleim vorbehandeln.

Nutzen Sie eine stark verdünnte Leimlösung als Alternative zu modernen Bindern wie Acryl.


5) Firnis als Schutz und optisches Highlight.

Firnis ist ein durchsichtiger, schützender Überzug. Er verändert die Reflexion des Lichtes und beeinflusst so die Glanz- und Farbwirkung.


Holz ist ein natürlicher Werkstoff, der sich ausdehnen, verziehen oder verbiegen kann. Was also tun, wenn sich das Holz verzieht?

  • Sollte sich das Gemälde verziehen, bemalen Sie die Rückseite mit Acrylfarbe. Während diese trocknet, zieht sich die Farbe zusammen und kann etwaige Krümmungen ausgleichen.
  • Auch der Einsatz von Rahmen oder Stützbügeln kann etwaigen Krümmungen und Verbiegungen entgegenwirken.


Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei Ihren Projekten auf Holz.
Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Probieren Sie es einfach aus!

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